Ich blogge hier ja auch Essbares. Zeit, sich Gedanken zu machen, was gutes Essen für mich überhaupt ist!
Es gibt Unterschiedliches, was ich als gutes Essen bezeichnen Würde:
Ein frisches Stück Brot meiner Oma mit Butter und einer Prise Salz
Eine cremige Polenta mit Ofentomaten und Balsamico-Zwiebeln
Eine Pissaladière
Entenleber mit Linsen in Jus
Jakobsmuscheln auf Bruschetta
Ein Porridge mit frischen Früchten und Nüssen
Du siehst, es hängt absolut nicht vom Aufwand ab, mit der das Essen zubereitet wurde, auch einfache Sachen können köstlich schmecken!
Am Anfang jedes Gerichtes stehen immer die Zutaten und mit ihnen steht und fällt jeder Geschmack.
Jede Zutat muss allerbeste Qualität haben, dann gilt es nur noch, sie mit den richtigen Begleitern zu bestücken und wie von selbst explodiert es im Mund. Aber etwas Schlechtes kann man nicht besser machen, auch nicht, wenn der Begleiter noch so gut ist. Aber auch dieser muss immer der bestmögliche sein.
Die Polenta mit unaromatischem Parmesan
Das Brot mit Butter, die nach nichts schmeckt
Pissaladière mit schlechten Oliven
Porridge mit geschmacklosen Erdbeeren
Du siehst, wenn eine Komponente nichts ist, ist das ganze Gericht dahin. Selbst wenn das Porridge gut, der Boden der Pissaladière knusprig oder die Balsamico-Zwiebeln der Polenta fantastisch sind.
Wenn du kochst und Sachen kombinierst muss jede Zutat perfekt sein. Sonst lohnt sich der Aufwand nicht!
Gutes Essen brauch gute Zutaten.
Wenn Du gute Zutaten hast, hat dein Gericht aber nicht unbedingt diesen WOW-Charakter.
Schau Dir Gerichte an, bei denen du dieses „es-fetzt-mich-weg“ oder „es-scheint-so-einfach-ist-aber-so-gut“ Gefühl hast.
Vielleicht merkst Du, dass es oft nicht viel braucht. Ein guter Fisch, Olivenöl, Zitrone, etwas Petersilie, ein Stück Baguette sind in der Kombination grandios.
Versuche solche Gerichte auseinander zu pflücken.
Oft findest Du:
Eine heiße Komponente mit einer kalten (Eis mit heißer Soße). Eine süße und eine saure oder salzige in Kombination (salted caramel) oder ein cremiger Bestandteil mit Crunch (Eis mit Keksstücken, Crumble, Fisch mir Kräuterkruste) kombiniert.
Oder alles zusammen.( Cheescake mit Brezel-Krümelboden und salted Caramel)
Das letzte Gericht, bei dem ich dieses „so-muss-es-sein“Gefühl hatte, war die Pissaladière. Da hast Du einen knusprigen Boden im Kontrast zu den weichen Zwiebeln.
Die Süße der Zwiebeln steht der Salzigkeit der Sardellen und Oliven gegenüber und der herbe Charakter der Oliven pimpt den leicht süßen Hefetig.
So ist jede Komponente einzeln wahrnehmbar, aber alles zusammen ergibt ein FEUERWERK.
Und dann, wenn man das Gefühl hat, man darf nichts mehr wegnehmen, dann ist es gut.
Ich denke, jedes Essen muss diese Vollendung anstreben. Sonst lohnt es sich nicht. Natürlich klappt das im Alltag nicht immer, aber überlege dir, was kann ich machen, was ist eine Gegenkomponente die das, auf Deinem Teller noch toppen kann. Etwas Zitrone, ein Stück cremiger Mozzarella oder einige geröstete Nüsse und Kerne gehen immer und geben oft genau DIESEN Kick!
Noch was, das mir wichtig ist: Bleib ehrlich! Versuche alles was möglich ist aus den Zutaten zu kitzeln, aber ich gebe Dir den Rat: überbeanspruche sie nicht. Ein zarter Fisch verträgt nicht so viel Gegenspiel wie eine Soße zu Wild, dort kannst du groß auffahren und Gewürze komplex kombinieren, der Fisch würde erschlagen werden.
Hab einen schönen Sonntag und iss etwas feines.
Liebe Grüße
Charlotte
Wahre Worte, liebe Charlotte!
AntwortenLöschenIch liebe ja die schnelle und einfache Küche, ein paar gute Zutaten sind oft so viel mehr Wert als viel Chichi und Aufwand. Also, weiter so und immer schön lecker bleiben ;)
Liebe Grüße, Mia
Ein toller Post! Wirklich mal was anderes und es ist so viel Wahres dran :)
AntwortenLöschenLieben Gruß,
Jenny